Spyr 5a, HB-509

Der Bau des Schweizer Doppelsitzers Spyr 5a von August Hug wurde 1946 von der Pilatus Werke in Stans in Angriff genommen und von Mitgliedern der Segelfluggruppe Nidwalden 1949 beendet. Der Spyr 5a blieb ein Einzelstück, das mehrmals zu Bruch ging.

(Read More: Bericht AeroRevue Nr. 9/2011 von Daniel Steffen)

Bau bei den  Pilatuswerken und der SG Nidwalden

Der Spyr Va ist eine Weiterentwicklung des Prototypen Spyr V HB-369. Geplant war eine für die Serieenfertigung und den Export geeignete Konstruktion. Laut Baubeschreibung sollte der Spyr Va sowohl für Leistungs- und Forschungsflüge, wie auch für Doppelsitzerschulung eingesetzt werden. Gerechnet wurde mit einer 20er Serie für den Export bis nach Südamerika. Es kam allerdings alles anders, auch beim Spyr Va blieb es beim Prototypen. Es sollte zudem das letzte von August Hug konstruierte Flugzeug bleiben.

Die ersten Unterlagen vom Spyr Va datieren vom September 1943. Bis 1946 wurde der Prototyp von den Pilatuswerken zu 2/3 fertiggestellt. Anschliessend stockte der Weiterbau. Die Pilatuswerke hatten wichtigere und sicher auch lukrativere Aufträge. Die Fertigstellung erfolgte bis 1949 im Amateurbau bei der SG Nidwalden. Die Kosten beliefen sich auf ca. Fr. 15’700.

Der Erstflug erfolgte am 29.11.1949. Der Spyr Va war das erste Segelflugzeug der Segelfluggruppe Nidwalden. Als Gruppenflugzeug erlebte der Spyr Va drei Abstürze, wurde aber immer wieder aufgebaut. Die SG-Nidwalden hat in verdankenswerter Weise das Logbuch digitalisiert und aufgeschaltet unter:  https://www.sg-nidwalden.ch , Berichte, «75 Jahre SG Nidwalden». Darin ist die Zeit bei der SG Nidwalden sehr detailliert aufgezeichnet.

Am 12. August 1970 14.19 Uhr kam dann bei der SG-Nidwalden das Aus für den Spyr Va. Bei einer missglückten Aussenlandung wurde der Spyr Va abermals schwer beschädigt und die Mitglieder der Baugruppe weigerten sich, noch einmal hunderte Stunden in den Wiederaufbau zu stecken.

Der junge Goldschmied Georg Fliss übernahm den Bruch und baute den Spyr Va zum vierten Mal neu auf. Nun wurde es ruhiger um den Doppelsitzer. Georg Fliss flog das Flugzeug während 39 Jahren ohne grösseren Schaden mehr als 1’000 Flugstunden. Zusammen mit Thomas Zemp hatte Georg den Spyr Va, während vielen Jahren den Sommer hindurch in Samedan stationiert. Er war auch an internationalen Oldtimertreffen zu Gast. Altershalber gab Georg sein Brevet ab und musste seinen geliebten Spyr notgedrungen abgeben.

Am 15. August 2009 konnte ich den Spyr Va HB-509 kaufen. Mit einem traumhaften Flug im Berninagebiet zeigte mir Georg nebst den Flugeigenschaften des Flugzeuges auch gleich die wunderschöne Alpenregion. Von keinem unserer Flugzeuge haben wir so komplette Plan- und Dokumentunterlagen, wie vom Spyr Va.

Text: Thomas Fessler

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