AeCS-Zögling, HB-429

Bis ca. 1945 lernten Segelflieger das Fliegen auf einfachen, einsitzigen Schulgleitern wie zum Beispiel dem AeCS-Zögling HB-429. Er wurde 1944 von der Flugtechnischen Zentrale Belp gebaut und war kurze Zeit auf dem Flugplatz Grenchen in Einsatz.

(Read More: AeroRevue Nr. 2/2020 (Cover Story) , AeroRevueNr. 12/2015 und AeroRevue Nr. 11/2007 (Cover Story) – alle drei Berichte von Daniel Steffen

Vorgeschichte

Der Ae.C.S. Zögling HB-429 basiert auf einer Konstruktion von Stamer/Lippisch von 1926. Das von der Flugtechnischen Zentrale Belpmoos gebaute Gleitflugzeug konnte am 11. Oktober 1944 eingeflogen werden. Der erste Käufer war die Schweizerische Segelflugschule Bern. Per 23. Juli 1948 ging der Zögling an die Segelfluggruppe Grenchen, welche ihn bis zu seiner Beschädigung im 1950 zur Grundschulung einsetzte.

Am 11. November 1952 wurde der Gleiter exmatrikuliert und definitiv stillgelegt. Er blieb bis zur Schenkung an die Museumsgesellschaft Grenchen im Hangar der Segelfluggruppe Grenchen eingelagert. Das Museum verstaute das Fluggerät im Luftschutzkeller des Schulhauses Kastels.

1986 scheiterte mein erster Versuch, den Ae.C.S.-Zögling wieder in die Luft zu bringen. Die Museumsgesellschaft gab mir zwar die Erlaubnis für eine Restauration, wollte das Flugzeug aber definitiv am Boden behalten. Ich lehnte das Angebot ‘Restaurieren ohne zu Fliegen’ dankend ab. Als der Zögling im Luftschutzkeller aus Platzgründen weichen musste, wurde er in die Heizzentrale des Schulhauses 3 gezügelt, wo er lange Zeit unbeachtet vor sich hinschlummerte.

Am 15. Mai 2003 konnte ich den Zögling mit Frau Angela Kummer erneut besichtigen. Während der jahrzehntelangen Lagerung und bei diversen Transporten hatte das nicht mehr eingetuchte Flugzeug stark gelitten. Der Stiftungsrat des Museums Grenchen beschloss an der Sitzung vom 10. Mai 2007, den Zögling für 500 Franken an mich zu verkaufen.

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